jagdliche praxis- Wildlebensraumberatung in Bayern

Lebensräume verbessern – Wildtiere fördern – Menschen und Natur verbinden, lautet das Motto der Wildlebensraumberatung in Bayern.

Aufgabe der Wildlebensraumberater ist es, Lebensräume für Wildtiere in unserer Kulturlandschaft zu erhalten, zu verbessern und neu zu schaffen. Ihr Arbeitsgebiet umschließt die offene Kulturlandschaft außerhalb des Waldes. Insbesondere Landwirte, Jäger und Jagdgenossen können sich an die bayernweit agierenden Wildlebensraumberater wenden, wenn sie Unterstützung beim Schaffen von wertvollen Wildlebensräumen suchen oder sich über die Möglichkeiten der Wildlebensraumverbesserung informieren wollen. Aufgabe der Wildlebensraumberater ist es praktikable Lösungen für Landwirte und Jäger zu finden. Blühflächen am Waldrand ermöglichen beispielsweise eine bessere Bejagung des Schwarzwildes und sind zugleich meist weniger profitable Standorte für den Mais- oder Getreideanbau.

Jäger und Jagdpächter können sich bei den Wildlebensraumberatern über die möglichen Maßnahmen der Lebensraumverbesserung in der Offenlandschaft eingehend informieren. Hilfestellung kann bei der Gestaltung oder Optimierung eigener oder gepachteter Grundflächen gegeben werden, wie beispielsweise der fachgerechten Anlage von Blühflächen. Die Wildlebensraumberater sind auch Ansprechpartner, wenn von jagdlicher Seite aus Impulse an die Landwirte gerichtet werden. Sie können Anstoß geben, um mit dem Landwirt in Dialog zu treten, wenn wildtierfreundliche Lebensräume geschaffen werden sollen.

Vor dem Hintergrund der Rückgänge der klassischen Niederwildarten von Hase, Rebhuhn bis zum Fasan und zahlreicher Feldvögel treten die Wildlebensraumberater dem Artenschwund in unserer Kulturlandschaft aktiv entgegen. Die kritischen Faktoren für das Vorkommen von Wildtieren in der Kulturlandschaft sind heute vor allem Nahrung und sichere Rückzugsorte. Ob Blühflächen am Waldrand oder in der Feldflur, Hecken, Streuobst, Zwischenfruchtanbau oder wertvolle Winterbegrünung in der kargen Jahreszeit – eine Fülle an Maßnahmen stützen und fördern die Artenvielfalt in Bayern. Mit dem Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) haben die Wildlebensraumberater ein Instrument zur Hand, um hochwertige Lebensräume für unsere Wildtiere in unsere Kulturlandschaft zu integrieren. Zusätzlich zu honorierten Agrarumweltmaßnahmen werden weitere Möglichkeiten der Lebensraumverbesserung vorgestellt und beraten. Förderprogramme setzen Anreize, doch auch ohne sie können Wildlebensräume durch Blühflächen, Brachen, Lerchenfenster oder Saumstreifen geschaffen werden. Entscheidend sind der persönliche Wille und das Engagement der Beteiligten sowie eine solide, praxisbezogene Beratung vonseiten der Wildlebensraumberater. Durch gemeinsames Handeln von Landwirten und Jägern lassen sich wertvolle Lebensräume entwickeln.

Mit der Wildlebensraumberatung beschreitet Bayern einen neuen, innovativen Weg. Kein anderes Bundesland verfügt über diese Art eines staatlich verankerten Beratungssystems. Bayern fördert gezielt ein Mehr zur Ökologie in der Kulturlandschaft, kostenfrei für den Empfänger und eingebunden in eine bayernweite Verwaltungsstruktur. Sitz der Wildlebensraumberater sind die Fachzentren für Agrarökologie an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF).

Wildlebensraumberatung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF)

Kontakt: Wildlebensraumberater
http://www.lfl.bayern.de/wildlebensraum

Koordination Gesamtprojekt
Dr. Christof Janko

Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz
IAB 4a Kulturlandschaft & Landschaftsentwicklung
Lange Point 12, 85354 Freising
E-Mail: Agraroekologie@LfL.bayern.de