Fangjagd – Zeitgemäßer Einsatz von Fallen

Ergebnisse des interdisziplinären  DJV-Arbeitskreises  im Juni 2018

EINLEITUNG

Die Fangjagd ist eine der ältesten Formen der Jagdausübung. Schon früh hat der Mensch Fanggeräte verwendet, um Tieren habhaft zu werden und deren Fleisch und Felle zu gewinnen. Auch in Deutschland stellt die Fangjagd eine traditionelle Form der Jagd dar, um nachhaltig natürliche Ressourcen zu nutzen. Der Gewinn von hochwertigen Rohstoffen wie Bälgen von Rotfuchs, Marderartigen, Waschbär u.a. verdient die gleiche Wertschätzung wie die Verwertung von Wildbret. Darüber hinaus kommen Fanggeräte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, des Artenschutzes, des Tierschutzes und der Schädlingsbekämpfung zum Einsatz und sind dort essenzielle Instrumente.
Die Besenderung von Wildtieren und damit die Erhebung von Daten zur Lebensraumnutzung sind ohne Fallen kaum möglich. Im befriedeten Bezirk ist man auf den professionellen Einsatz von Fanggeräten zur Konfliktlösung angewiesen, will man den Bürger nicht bei Problemen mit Wildtieren allein lassen (z.B. Steinmarder oder Waschbär auf dem Dachboden). Eine Vielzahl von Naturschutzprojekten zeigt, dass die Zielarten durch Lebensraumoptimierung allein nicht erfolgreich zu erhalten sind.

Die auf die biologischen Erfordernisse ausgerichtete Habitatausstattung und Größe des Lebensraums ist sicherlich eine wesentliche Grundlage für den Schutz gefährdeter Arten, aber der Einfluss von Prädatoren stellt zunehmend einen Schlüsselfaktor für den Bestandserhalt dieser bedrohten Arten dar. Erst durch den fachkundigen Einsatz von Fanggeräten kann eine effektive Reduktion der zumeist dämmerungs- und nachtaktiven, opportunistischen Beutegreifer wie Fuchs, Marder, Waschbär und Marderhund erreicht werden.

Die aufgezeigten Einsatzfelder für Fallen verdeutlichen, wie wichtig der Erhalt der Fangjagd in Deutschland ist. Daher setzt sich der Deutsche Jagdverband mit Nachdruck für den Erhalt einer zeitgemäßen Fangjagd ein. Diese definiert sich durch Wahrung der Nachhaltigkeit d.h. nicht bestandsgefährdende Bejagung und ist tierschutzkonform. Insbesondere dem Tierschutzaspekt widmet sich das “Agreement on Humane Trapping Standards – AIHTS” in Verbindung mit der ISO-Norm 10990, ein internationales Abkommen, das auch von Deutschland als Mitgliedsstaat der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt werden muss.

Der Deutsche Jagdverband engagiert sich für die Umsetzung des AIHTS unter anderem mit dem Einsatz eigener Finanzmittel.In den vorliegenden Ausführungen werden die Anwendungsbereiche und verschiedenen Aspekte der Fangjagd beschrieben und bieten damit ausführliche Hintergrundinformationen zum DJV-Positionspapier zum zeitgemäßen Einsatz von Fallen. Sowohl das Positionspapier, als auch das Manuskript “Zeitgemäßer Einsatz von Fallen” wurden vom interdisziplinären DJV-Arbeitskreis formuliert, sind allgemein gehalten und berücksichtigen keine länderspezifischen Besonderheiten. Beide Papiere sind Empfehlungen und Positionen des Deutschen Jagdverbandes, die bei Bedarf auf der Basis gesicherter Forschungsergebnisse und guter fachlicher Praxis weiterentwickelt werden.

Lesen Sie als PDF weiter:

  1. Ethische Grundsätze und Problemstellung – Seite 6
  2. Tierschutz – Seite 7
  3. Einsatz von Fallen bei der Jagd – Seite 9
  4. Einsatz von Fallen für Natur- und Artenschutz – Seite 11
  5. Einsatz von Fallen für die Wissenschaft – Seite 17
  6. Einsatz von Fallen im befriedeten Bezirk und in der Schädlingsbekämpfung – Seite 18
  7. Fallentechnik und –einsatz – Seite 20

PDF herunterladen – Zeitgemäßer einsatz von Fallen