jagdethik – Was Jagd für mich bedeutet?

In letzter Zeit ist der Begriff “Jagd” häufig in der Presse zu lesen.

Falk TrompeterIn mehreren Bundesländern wird das Jagdrecht novelliert, in manchen wurde es das jüngst – das führt zu vermehrter Aufmerksamkeit. Politisch instrumentalisiert, beschäftigt sich die Presse oft nur oberflächlich mit dem Thema. Schlagzeilen wie „Keine Pirsch auf Katzen“ oder „Jäger fordern Haustierabschuss“ werden der Öffentlichkeit, natürlich im Sinne der eigenen Auflage, immer gern als populistische Brocken hingeworfen. Jagd als blutrünstiges Freizeitvergnügen gut betuchter und fettleibiger alter Herren mit Flachmann und Dauerpegel. Was aber wirklich dahinter steckt, ist viel komplexer und gar nicht mehr so schwarz weiß, wie es viele Reformpolitiker doch gern hätten.

Eigentlich schade, dass Jagd immer nur dann interessant ist, wenn man Auflagen schaffen kann.
Sind es wirklich nur die reißerischen Überschriften, die einen Leser dazu animieren, sich mit einem Artikel oder einem Thema zu befassen? Jagd ist nämlich viel mehr als Töten, Politik und Tagespresse, aber das wissen heute leider nur noch wenige. Jagd ist eine der nachhaltigsten Bewirtschaftungsformen, die unsere Kulturlandschaft kennt. Jagd fördert den Natur- und Artenschutz. Jäger denken nie ökonomisch, sie denken ökologisch und das schon lange, bevor sich politische Meinungs-Monopolisten dies auf ihre Fahnen geschrieben haben. Jagd ist kein Hobby und kein Zeitvertreib – Jagd ist eine Lebenseinstellung und die innige Liebe zur Natur.

Was ist Jagd für mich?
Wenn ich im Revier bin, dann bin ich auf der Jagd. Ich habe nicht immer eine Waffe dabei und bin auf Beute aus, häufig auch einfach nur mein Fernglas. In der Natur zu verweilen, zu beobachten und nicht zu stören, das Wild zu studieren, die Ruhe zu genießen und Ehrfurcht vor dieser Schöpfung zu üben – das ist Jagd für mich. Auch das Geben ist Teil meines Jagens. Wildäcker anlegen, Deckung und Äsung für das Wild schaffen und es, wo möglich, zu fördern.

Das ist es, was unsere Jagd ausmacht und das sollten wir Jäger nicht für uns behalten. Es ist unsere Aufgabe, dieses Verständnis der Jagd nach außen zu tragen. Wenn wir unsere Mitmenschen wieder einbeziehen, sie an die Hand nehmen und ihnen erklären, was Jagd wirklich ist, dann brauchen wir keine neuen Gesetze befürchten. Wenn die Menschen den Sinn und die Intention unseres Handwerks wieder verstehen, dann greifen die flachen Argumente unserer Widersacher nicht mehr. Wir dürfen uns die Jagd nicht schlecht reden lassen, sie ist es nämlich nicht. Jeder Jäger ist verantwortlich für unsere Öffentlichkeitsarbeit und muss seinen Beitrag leisten.

Was bedeutet also Jagd für mich persönlich? Um es kurz zu machen – Jagd bedeutet den Inhalt meines Lebens. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht in irgendeiner Art mit der Jagd in Berührung komme und dieses Privileg genieße. Es macht mich stolz, dass ich mich Jäger nennen darf.

Falk Trompeter

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